Selbstfürsorge im sozialen Bereich: Warum sie so wichtig ist und wie sie gelingt

Menschen, die im sozialen Bereich arbeiten - sei es in der Pflege, Sozialarbeit, Pädagogik oder Therapie - leisten tagtäglich einen wertvollen Beitrag für unsere Gesellschaft. Sie begleiten, unterstützen, trösten und motivieren andere, oft unter großem emotionalem und zeitlichem Druck. Doch wer anderen helfen will, muss auch auf sich selbst achten. Deshalb ist Selbstfürsorge im sozialen Bereich kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit.


Warum ist Selbstfürsorge nötig?


Soziale Berufe sind häufig mit hoher psychischer Belastung verbunden. Ständige Konfrontation mit Leid, Krisen oder schwierigen Lebenslagen kann zu emotionaler Erschöpfung führen (siehe auch: "emotional load"). Hinzu kommen strukturelle Probleme wie Personalmangel, Überstunden und mangelnde Anerkennung. Wenn die eigenen Bedürfnisse dauerhaft ignoriert werden, drohen Burnout, Depressionen oder psychosomatische Erkrankungen. Selbstfürsorge bedeutet, Verantwortung für das eigene Wohlbefinden zu übernehmen. Sie hilft, die eigene psychische und körperliche Gesundheit zu erhalten und langfristig leistungsfähig zu bleiben. Wer gut für sich sorgt, kann auch besser für andere da sein.

 

Wie kann Selbstfürsorge gelingen?


1. Grenzen setzen: Lerne, "Nein" zu sagen und deine eigenen Belastungsgrenzen zu erkennen. Nicht jede Aufgabe muss von dir übernommen werden. Grenzen haben, ist ok. Soziale Arbeit verlangt keine Selbstaufgabe. Du bist auch wichtig.

 

2. Regelmäßige Pausen: Kurze Auszeiten im Alltag helfen, durchzuatmen und neue Energie zu tanken. Körper und Psyche brauchen Leerlaufphasen um zu regenerieren. Pausen sind also hochproduktiv!


3. Austausch suchen: Gespräche mit Kolleg:innen oder in Supervisionen entlasten und schaffen Raum für Reflexion.

 

4. Bewegung und Ernährung: Körperliche Aktivität und gesunde Ernährung fördern nicht nur die Gesundheit, sondern auch das Wohlbefinden.

 

5. Hobbys und Freizeit: Plane bewusst Zeit für Aktivitäten ein, die dir Freude machen.

 

6. Achtsamkeit und Entspannung: Techniken wie Meditation, Yoga oder Atemübungen helfen, zur Ruhe zu kommen und Stress abzubauen. Eine geführte Traumreise auf einem Streamingdienst ist schnell verfügbar.

 

7. Sei freundlich zu dir selbst: Hinterfrage Glaubenssätze, die mehr schaden als nützen und transformiere sie in etwas bekömmlicheres.

 

8. Professionelle Unterstützung: Wenn die Belastung zu groß wird, ist es kein Zeichen von Schwäche, sich Hilfe zu holen - im Gegenteil.

 

Fazit
Selbstfürsorge ist im sozialen Bereich kein Egoismus, sondern ein Akt der Professionalität. Nur wer sich selbst wertschätzt und schützt, kann auch andere wirkungsvoll unterstützen. Es lohnt sich, Selbstfürsorge fest im Berufsalltag zu verankern - für sich selbst und für die Menschen, mit denen man arbeitet. Das muss nicht kompliziert und aufwändig sein. Wie du im (Berufs)Alltag für dich sorgen kannst, damit es auch anwendbar ist, können wir gern zusammen erarbeiten.